Juhu, die Urlaubsplanung steht an und man startet motiviert, das beste Urlaubsdomizil für sich und die Familie zu finden. Aber was erstmal so einfach klingt, birgt in der Umsetzung so manche Herausforderung.
Denn es gibt einfach Unmengen an Campingplätzen – wie soll man einen schönen Campingplatz finden?
Ich gebe dir hier Tipps, wie du die Suche angehen kannst, um am Ende deinen Traum-Campingplatz buchen zu können. Die Checkliste zum Download hilft dir den Überblick zu behalten (auch digital ausfüllbar!).
Inhaltsverzeichnis
- 1. Tipp: Sich darüber klar werden, welchen Anspruch man hat
- Checkliste zum Ausfüllen und Ausdrucken
- 2. Tipp: Im Zielgebiet über Google Maps suchen
- 3. Tipp: Früh buchen oder Nebensaison nutzen
- 4. Tipp: Wenig touristisch Gegenden bereisen
- 5. Tipp: Flexibel bei der Ausstattung des Platzes sein
- 6. Tipp: Eigene Merk-Listen anlegen
- 7. Tipp: Frage andere nach schönen Campingplätzen
- Anlaufstellen für die Suche
- Viel Erfolg bei der Campingplatz-Suche!
1. Tipp: Sich darüber klar werden, welchen Anspruch man hat
Es gibt so viele verschiedene Arten von Campingplätzen. Einige sprechen speziell Familien an, andere eher ruhebedürftige Senioren und wieder andere aktive Paare, die aber ohne Kinder reisen. Für wen welcher Platz geeignet ist, zeigt sich an Ausstattung und Lage des Platzes: Kinderanimation, Spielplatz und großer Sandstrand an einem flachen See spricht Familien an, während eine Lage in einem Wandergebiet mit einem Wellnessbereich auf dem Platz eher outdoor-begeisterte Menschen anzieht.
Es ist somit schon mal grundsätzlich wichtig zu wissen, welche Art von Campingplatz man möchte. Das erleichtert die Suche.
Checkliste zum Ausfüllen und Ausdrucken
Dafür kannst du meine Checkliste nutzen, um dann ganz konkret nach Plätzen zu schauen, die deinen Vorlieben entsprechen. Hier downloaden.
checkliste-campingplatz-suche-neu-ausfuellbar2. Tipp: Im Zielgebiet über Google Maps suchen
Wenn das Reiseziel – zumindest ungefähr – feststeht, kann mit der Suche begonnen werden.
Je kleiner die Zielregion, desto geringer die Anzahl an Campingplätzen und desto einfacher die Auswahl. Vorteil einer größeren Zielregion: durch mehr Auswahl steigen die Chancen deinen perfekten Platz zu finden. Deswegen würde ich immer versuchen, das Ziel erstmal nur sehr grob zu bestimmen. Also z.B. Côte d’Azur statt Nizza.
Nutze dann zum Finden eines schönen Campingplatzes Google Maps.
Dort das Zielgebiet aufrufen und in die Suche „Camping“ oder „Campingplatz“ eingeben. Die Suchergebnisse verändern sich übrigens auch, wenn man den Ausschnitt mal größer und kleiner zoomt.
Ideal ist Google Maps gerade dann, wenn man genaue Vorstellungen bzgl. der Lage hat. Zum Beispiel, dass man direkt am Wasser oder in einem Wald stehen möchte. In der Satellitenansicht erkennt perfekt man die Lage eines Platzes.
Lese immer die Rezensionen zu den Campingplätzen
Dadurch bekommt man schon einen guten ersten Eindruck, ob der Campingplatz hält, was er auf seiner Homepage verspricht. Und darüber hinaus verraten die Bewertungen oft, ob der Platz den eigenen Wünschen entspricht. Wenn z.B. viele Bewertungen die akkurate Einhaltung von Vorschriften hervorheben, du selbst es aber lieber lockerer magst, wirst du dich dort wahrscheinlich nicht wohl fühlen.
3. Tipp: Früh buchen oder Nebensaison nutzen
Glücklich ist, wer im September losfahren und dann immer spontan auf einem Campingplatz einchecken kann. Mit schulpflichtigen Kinder sind wir derzeit leider an die Hauptsaison gebunden.
Hauptsaison heißt: buche den Campingplatz früh. Sonst musst du dich mit einer kleinen Auswahl zufrieden geben.
Wer sich nicht sicher ist, wie vielen Familien mit Schulkindern er in seiner geplanten Urlaubszeit treffen wird, sollte sich den Feriendichte-Kalender anschauen. Dieser zeigt an, wieviele Prozent der deutschen Bundesländer gleichzeitig Ferien haben. Du findest den Kalender hier.
Gerade seitdem Camping so boomt, ist es noch wichtiger, frühzeitig zu buchen. Wenn du weißt, welchen Campingplatz du buchen möchtest, bringe in Erfahrung, ab wann Buchungen möglich sind. Und dann schnell sein, sobald man reservieren kann.
Eine Idee für kurzfristige Buchung in der Hauptsaison sind FKK-Plätze.
Mein Eindruck ist, dass diese meistens weniger überlaufen sind. Natürlich sollte man kein Problem mit dem Nackt sein haben. Aber wer weiß, vielleicht entdeckt man ja diese Urlaubsform ganz neu für sich. Allerdings kann ich da ehrlicherweise noch nicht von eigenen Erfahrungen berichten. Wenn ihr dazu mehr Kenntnisse habt, schreibt es mir gerne.
Entspannt zurück lehnen können sich Camper in der Nebensaison. Da findet man eigentlich immer einen freien Platz.
4. Tipp: Wenig touristisch Gegenden bereisen
Eine Alternative ist es, Reiseziele auszusuchen, die noch nicht so touristisch überlaufen sind. Wer in die klassischen Sommerurlaubsländer wie Frankreich, Italien oder Kroatien will, wird bei einer kurzfristigen Buchung wenig Auswahl haben. Wenn man dagegen z.B. Ost- oder Nordeuropa bereist, wird man feststellen, dass dort weniger los ist. Wir hatten letztes Jahr in Polen selbst in der Hauptsaison ganz ohne Reservierung nie Probleme, einen freien Stellplatz zu bekommen.
5. Tipp: Flexibel bei der Ausstattung des Platzes sein
Ich suche immer die eierlegenden Wollmilchsau unter den Campingplätzen: Viele Natur, wenig verbaut, keine Dauercamper, aber sehr schöne Sanitäranlagen und einen Einkaufsladen möchte ich auch. Kein clubähnliches Animationsprogramm, aber ein bisschen Unterhaltung am Abend wäre schon nett. Und so geht es weiter …
Kennst du das? Wenn man sich seinen Traum-Campingplatz ausmalt, hat man ziemlich viele Vorstellungen im Kopf. Wenn man nun einen Campingplatz sucht, der alle diese Kriterien erfüllt, verzweifelt man schnell.
Überlege dir, welche Ausstattung am Campingplatz für dich wirklich essentiell ist.
Soll der Urlaub der reinen Entspannung dienen? Oder willst du dich sportlich betätigen? Sind vielleicht die Bedürfnisse der Mitreisenden (hier denke ich vor allem an Kinder) erstmal wichtiger als die eigenen?
Das entscheidet alles mit über die gewünschte Ausstattung des Platzes. Wenn ich sowieso den ganzen Tag unterwegs bin, brauche ich nicht viel Angebote am Campingplatz. Aber vielleicht freue ich mich, wenn es ein gutes Restaurant gibt, in das ich abends einkehren kann. Wenn man weiß, dass man den Urlaub eigentlich nur auf dem Platz ist, sind ein Pool und Animationsprogramm eine willkommene Beschäftigung. Für Kinder ist ein Spielplatz wichtig.
Überlege also, welche Ausstattung du wirklich auf einem Platz brauchst und konzentriere dich darauf, einen Platz zu finden, der deine zwei bis drei wichtigen Kriterien erfüllt. Weitere Dinge ignorierst du einfach erstmal. Das macht es wesentlich leichter, als wenn man darauf behaart, dass alle Wünsche erfüllt sind. Und wenn man dann ein paar Plätze gefunden hat, die die wichtigsten Kriterien erfüllen, kann man schauen, welcher davon noch andere Wünsche erfüllen kann.
6. Tipp: Eigene Merk-Listen anlegen
Speichere dir immer Campingplätze, über die du liest und die dir gefallen. Auch wenn eine Reise dorthin nicht direkt im nächsten Urlaub klappt, so dient es vielleicht als Inspiration für die Zukunft. Oder man ist zufällig irgendwo und freut sich, wenn direkt weiß, welchen Campingplatz man anfahren kann.
Bei Google Maps habe ich eine ganze Reihe Plätze gespeichert. Und auch bei Instagram speichere ich mir Posts, die schöne Reiseziele vorstellen, ab.
7. Tipp: Frage andere nach schönen Campingplätzen
Zum einem die Profis – also die Anbieter von Campingplatzportalen.
Es gibt inzwischen unzählige Online-Portale, auf denen man Campingplätze suchen kann und teilweise auch direkt von dort buchen.
Ein weitere Anlaufstelle sind Facebook Gruppen (Für Familien interessant sind z.B. CAMPINGeltern, Campen mit Kindern, Camping-Anfänger, Einfach-Camping). Dort werden Tipps ausgetauscht oder man kann selbst eine Anfrage nach einem Campingplatz stellen und bekommt gerne Tipps und Auskünfte von den Mitgliedern.
Anlaufstellen für die Suche
Unsere Empfehlung für die Nebensaison ist die Acsi-Karte. Damit zahlt man auf den teilnehmenden Campingplätzen nur einen günstigen Pauschalpreis. Diese findet man in dem dazu gehörigen Campingführer. Auf Korsika 2019 haben wir nur auf Acsi-Plätzen gestanden. Dadurch fiel zum einen die Auswahl von Plätzen leichter. Außerdem wurde der Urlaub deutlich günstiger.
Die Homepage von Acsi kannst du auch ohne die Mitgliedskarte nutzen, um nach Campingplätzen zu recherchieren. Von Acsi gibt es Vorgaben, die die Plätze erfüllen müssen. So kannst du davon ausgehen, dass gewisse Grund-Ausstattungen wie Sanitäranlagen, Brötchenservice und Strom vorhanden sind.
Wer einfache Stellplätze bevorzugt, findet bestimmt das Passende bei einer der vielen Anbietern von Stellplätzen auf Privatgelände. Meistens sind es Bauernhöfe oder andere landwirtschaftliche Betriebe, die sich dann auch freuen, wenn man dort vor Ort ihre Erzeugnisse kauft. Gerade mit Kindern sind solche Stellplätze super.
Bei Landvergnügen kauft man eine Art Vignette, die für ein Jahr gültig ist und die berechtigt, auf einem der teilnehmenden Stellplätze kostenfrei zu übernachten. Das probieren wir 2022 das erste Mal aus. Ich werde dann von unseren Erfahrungen berichten.
Weitere Anbieter: Hinterland, Landreise, vansite.eu, Alpaca Camping, Stadt Land Bus Camping, MyCabin
Für Camper, die wenig Ausstattung brauchen – weil sie z.B. autark stehen können oder nur für die Durchreise einen Übernachtungsplatz brauchen – bieten sich Wohnmobilstellplätze an. Offizielle Stellplätze oder auch Stellplätze, auf denen das Freistehen möglich ist, findet man gut über die App Park4night.
Campingportale für die europaweite Suche (teilweise direkt mit Buchungsmöglichkeit):
Campingplätze in Deutschland
Apps
Viel Erfolg bei der Campingplatz-Suche!
Wenn du noch weitere Tipps hast für die Campingplatz-Suche, lass mir gerne ein Kommentar da 🙂
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