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Camping-Traum Südschweden: Tipps & Übernachtungsspots

Wir sind zum Camping nach Südschweden gefahren, ohne schon eine Übernachtungsmöglichkeit gebucht zu haben. Auch unsere endgültige Strecke haben wir erst auf der Fahrt festgelegt. Für solche ungeplanten Reisen ist Schweden ein ideales Campingziel.

Campingplätze in Südschweden

Wie und wo kann man überhaupt Camping in Südschweden machen? Die drei gängigsten Möglichkeiten sind: Campingplätze, Wohnmobilstellplätze oder Freistehen.

Wir waren bei unserem Roadtrip durch Schweden einmal auf einem Wohnmobilstellplatz, haben sieben Campingplätze besucht und standen zwei Nächte frei auf einem Parkplatz. Links im Bild siehst du unsere Route mit den Übernachtunsspots (Bildquelle: App FindPenguins).

Ich stelle dir in diesem Artikel die bezahlten Plätze vor und gebe dir Infos zum Camping in Südschweden.

Inhaltsverzeichnis

Campingplätze in Schweden

(Disclaimer: Wir waren Mitte bis Ende August in Südschweden unterwegs, in dem Zeitraum beginnt schon die Nebensaison. Wir haben immer kurzfristig einen freien Stellplatz auf einem Campingplatz bekommen. In der Hauptsaison, die von Ende Juni bis Mitte August geht, ist mehr los und manches bestimmt nicht so spontan möglich wie in der Nebensaison.)

  • Vieles läuft auf Vertrauensbasis, z.B. ist ein Late-Check-In oft möglich. Dabei holt man sich eine Karte oder Schlüssel für die Waschräume aus einem Briefkasten, sucht sich einen freien Platz und bezahlt am nächsten Morgen. Oder bei Abreise kann der Schlüssel einfach eingeworfen werden, weil die Rezeption noch nicht besetzt ist.
  • Oft war es möglich, spontan zu entscheiden, wie lange wir bleiben wollen. Und dann mussten auch nur die Nächte gezahlt werden, die wir tatsächlich da war.
  • Duschen waren im Übernachtungspreis immer inklusive.
  • Die meisten Campingplätze haben eine Küche, die gemeinschaftlich von allen Campinggästen genutzt werden kann. Dort ist dann ein Herd, Backofen, Wasserkocher und oft auch ein Kühlschrank.
  • Oft kann online gebucht werden und es wird direkt per Kreditkarte bezahlt.
  • Die Kosten beliefen sich auf durchschnittlich 30 € die Nacht.

Wohnmobilstellplätzen in Schweden

  • Die Stellplätze sind an der Küste oft am Hafen.
  • Man kann in diesen Fällen die Sanitärgebäude vom Hafen mitbenutzen.
  • Meistens sind sie nicht für Wohnwägen zugelassen. Mit unserem kleinen Anhänger wurde ein Auge zugedrückt.
  • Im Landesinneren gab es auch einen Stellplatz extra für Wohnmobil-Gespanne.
  • Die Anmeldung läuft oft einen Automaten oder, falls der Platz am Hafen ist, wird beim Hafenmeister bezahlt.

Freistehen in Schweden

Das Freistehen ist eine weitere Möglichkeit, die beim Camping in Schweden sehr gut genutzt werden kann. Das bekannte “Jedermannsrecht” gilt allerdings nicht für motorisierte Fahrzeuge. Aber auf Parkplätzen oder am Straßenrand kann gut auch mit einem Fahrzeug über Nacht gestanden werden. Zu beachten ist nur, dass man nicht auf Gelände, die in Privatbesitz sind oder wo durch Schilder eindeutig ein Campingverbot verhängt ist, steht.

Wichtig beim Freistehen: keine Möbel vor dem Camper stellen, am besten eine eigene Toilette mit dabei haben und keinen Müll hinterlassen.

Stellplätze finden

Wir haben die meisten Plätze über GoogleMaps oder die App Park4Night gefunden. Bei P4N kann man filtern, welche Art von Übernachtungsplätzen man angezeigt bekommen möchte. In Google Maps kann “Campingplatz” oder “Wohnmobilstellplatz” in die Suche eingegeben werden.

Ich hatte mir schon vor der Reise immer mal wieder Campingplätze in Google Maps gespeichert, die mir gefallen haben, sodass wir schon eine Auswahl hatten. Aber meisten haben wir spontan geschaut, wenn wir wussten, in welche Gegend wir fahren.

Über Google Maps findet man öffentliche Badestellen, dafür “Badeplats” in die Suche eingeben. Auch dort können Parkplätze sein, auf denen das Parken über Nacht erlaubt ist.

Unsere Campingplatz-Tipps für Südschweden

Wohnmobilstellplatz Höllviken

Unser erster Stopp in Südschweden war die Halbinsel Skanör-Falsterbo. Dort gibt es ein paar Wohnmobilstellplätze. Um einen Platz auf dem Stellplatz an der Spitze zu bekommen, musst du früh am Tag schon anreisen. Dort ist ein schmaler Strand und ein malerischer Hafen. Als wir ankamen, war der Platz schon voll belegt, aber ein paar Kilometer weiter fanden wir einen sehr schönen Platz am Yachthafen von Höllviken.

Link zum Stellplatz auf Google Maps

LAGE: 10 Stellplätze am Hafen

FREIZEIT: Schöne Spazierwege über die Halbinsel und am Meer entlang. Ein Sandstrand ist auf der gegenüberliegenden Seite der Halbinsel, dorthin führt ein Weg durch einen lichten Kiefernwald (parallel zum Kanal).

SANITÄR: Duschen und Toiletten von Hafen können mitbenutzt werden. Diese sind ordentlich und die Duschen sogar richtig super!

Lörderups Strandcamping

Wir wollten gerne noch einige Tage länger am Meer bleiben. Nach einem kurzen Stopp für einen Stadtbummel durch Ystad, haben wir unseren nächsten Campingplatz angefahren, wo wir für drei Nächte geblieben sind. Die Lage direkt am schönen Sandstrand war einfach traumhaft.

Der Campingplatz liegt in der Nähe des Fährhafens von Trelleborg. So bietet sich Lörderups Strandcamping auch für Übernachtungen vor oder nach einer Anreise mit der Fähre an.

Link zum Campingplatz auf Google Maps

LAGE: Direkt am Sandhammarens Strand (der oft als Schwedens schönster Strand bezeichnet wird). Wer Glück hat, bekommt einen Platz direkt in der ersten Reihe. Aber der Platz ist schmal, sodass man immer schnell am Strand ist. Die schönsten Plätze sind die am Rand des Campingplatzes und nicht in der Mitte. Wir hatten Platz Nummer 104, was perfekt für Camper in Größe eines VW Busses ist.

FREIZEIT: Ein paar Kinderspielgeräte auf dem Platz. Das Meer bietet natürlich den größten Freizeitspaß. Kleine Trampelpfade führen direkt am Meer entlang. Ca. einen Kilometer entfernt ist eine Minigolfanlage.

EINKAUFEN: Am Platz gibt einen minikleinen Shop, der morgens frische Backwaren hat. Der nächste Supermarkt ist ca. 10 Kilometer entfernt.

SANITÄR: Zwei sehr, sehr einfache und zweckmäßige Sanitärgebäude in Containern. Aber alles inklusive.

Öjaby Camping

Diesen kleinen Campingplatz haben wir nur für eine Nacht besucht als wir auf der Durchreise von der Küste Südschwedens nach Småland waren. Er bietet sich auch an, wenn man die größere Stadt Vaxjö besuchen möchte.

Link zum Campingplatz auf Google Maps

LAGE: In einem Wohngebiet, neben den Tennisplätzen. Direkt an einem See. Sehr klein. Keine Bäume, sondern nur eine Wiese.

FREIZEIT: Der See hat einen Badebereich und Kinderspielgerät.

SANITÄR: Alles vorhanden und inklusive.

Hulsfred Strandcamping

Der Campingplatz bietet große Stellplätze auf einer Wiese direkt an einem See. Es gibt keine deutliche Parzellierung, sondern nur kleine Markierungen am Boden. Das und ein Baumbestand am Platz schaffen ein lockeres Bild.

Leider wurden wir bei Anreise gewarnt, dass der See durch Bakterien verunreinigt ist und es empfohlen wird, nicht ins Wasser zu gehen. Das scheint jedoch ein häufiges Problem in Schweden zu sein. Es haben trotzdem Menschen gebadet. Uns war es aber sowieso zu kalt.

Davon abgesehen bietet der See natürlich viel Beschäftigung. Aber in der Umgebung gibt es viele spannende Ausflugsziele (Elchpark, Astrid Lindgren Themenwelt, Kleva Gruva (ein altes Bergwerk), Katthult Hof von Michel…)

Link zum Campingplatz auf Google Maps

LAGE: An einem großen See, in direkter Nähe zum Ort Hultsfred. Große Stellplätze (davon einige in 1. Reihe direkt am See) zwischen Bäumen. Ohne sichtbare Parzellierung, also wirkt es sehr locker.

FREIZEIT: Badestrand, Kanu- und SUP-Verleih, Minigolf, Discgolf, Angeln (Karte erforderlich), Verleih von Kettcars, Kinderspielplatz, Tischtennisplatte …

EINKAUFEN + GASTRONOMIE: Kein Supermarkt am Platz, aber in ca. 3 km Entfernung in Hultsfred. Am Platz gibt es ein Waffel-Restaurant und Eisverkauf. Brötchen fürs Frühstück können vorbestellt werden.

SANITÄR: Alles vorhanden und inklusive. Duschen können bei Vollbelegung des Platzes knapp bemessen sein.

WLAN: Leider nur an der Rezeption, da aber kostenfrei.

Glaskogen Camping

Nach den Ausflugstagen in Småland wollten wir gerne mehr in die Natur. Also ging es weiter nach Norden in Richtung norwegische Grenze. Im Naturreservat Glaskogen haben wir vier entspannte Tage verbracht. Ok, entspannt bis auf die Mücken. Ohne Autan oder anderes Mückenschutzmittel konnte man nicht draußen sitzen.

Der Campingplatz ist Teil des Naturschutzreservats. Die Anmeldung erfolgt im Infocenter des Naturparks.

Link zum Campingplatz auf Google Maps

LAGE: Die Stellplätze sind im Wald in einem Seengebiet. Der Platz in zweigeteilt, ein größerer in der Nähe des Infocenters, ein kleinerer auf der anderen Seite der Straße. Zueinander haben die Plätze ausreichend Abstand. Jeder Stellplatz hat eine Feuerstelle (an der Rezeption kann Feuerholz gekauft werden) und viele sind direkt am Wasser.

FREIZEIT: Die Natur genießen: Wandern, Blaubeeren sammeln, im See schwimmen, Kanu fahren (kann vor Ort ausgeliehen werden), Feuer machen, den Sonnenuntergang bewundern, Angeln (Angelkarte erforderlich, diese kannst du hier online kaufen).

EINKAUFEN + GASTRONOMIE: Der nächste Supermarkt ist einige Kilometer weit, es empfiehlt sich also genug Essen für ein paar Tage einzupacken. Im Infocenter gibt es aber eine kleine Auswahl an Lebensmitteln. In der Nähe ist das Café Karl.

SANITÄR: Beim Infocenter gibt es Toiletten und Duschen. Allerdings ist das von einigen Stellplätzen ziemlich weit weg (ca. 15 Minuten Fußweg). Plumpsklos und Anschlüsse zum Wasser holen gibt es aber überall zwischen den Stellplätzen. Und wer sich nicht auf den Fußweg zu den Duschen machen will, springt einfach in den See, um sich zu waschen.

WLAN: Kostenfrei am Infocenter

Ramsvik Stugby & Camping

Nachdem wir an der Westküste am Meer angekommen waren, wollten wir gerne einen Übernachtungsplatz direkt am Wasser. Wir entschieden uns für den Platz zwischen Fjällbacka und Smögen. Das war übrigens der teuerste Platz auf unserer Reise mit 500 SEK/Nacht. Das fanden wir allerdings nicht gerechtfertigt, da der Platz außer seiner schönen Lage nicht viel bietet und kein gutes Campingflair herrscht.

Link zum Campingplatz auf Google Maps

LAGE: Der Campingplatz hat nur eine Handvoll Stellplätze direkt am Wasser, die restlichen liegen an der Straße, hinter den Felsen. Die meisten Unterkünfte sind Häuschen.

FREIZEIT: Wanderung an der Küste über die Felsen. Es gibt eine Badestrand und einige Spielgeräte für Kinder. Smögen und Fjällbacka sind nur kurze Fahrtwege entfernt.

EINKAUFEN + GASTRONOMIE: Kleiner Shop und ein Restaurant direkt am Platz.

SANITÄR: In ausreichender Anzahl. Sauber und alles inklusive.

WLAN: Inklusive mit gutem Empfang.

Åsa Camping & Havsbad

Irgendwie war es schwer, an der Westküste schöne Campingplätze zu finden. Die meisten waren sehr eng, mit vielen Dauercampern und wenig Flair. Mit dem Campingplatz in Åsa haben wir trotzdem eine ganz gute Wahl getroffen, weil er eine super Ausstattung hat (Waschmaschinen, großzügige Küche, tolle Duschräume), an einem tollen Sandstrand liegt und wir sehr günstig auf einer Wiese für Durchgangsreisende stehen konnten.

Link zum Campingplatz auf Google Maps

LAGE: Zwischen Ort und Sandstrand.

FREIZEIT: Der Platz hat einen schönen Kinderspielplatz und natürlich gibt am und im Meer genug Beschäftigungsmöglichkeiten. Auch hier kann wieder schön an der Küste entlang gewandert werden. Oder man erkundet einen der Wanderwege, die ins Landesinnere führen. Göteborg ist ganz in der Nähe und lohnt sich auf jeden Fall auch für einen Ausflug.

EINKAUFEN + GASTRONOMIE: Hinter dem Platz liegt die Hauptstraße von Åsa, wo es einige Restaurants und einen Supermarkt gibt.

SANITÄR: Neue, sehr schöne Sanitärräume. Zugang mit Karte. Auch die Duschen werden damit aktiviert und kosten ein paar Cent extra. Was verbraucht wurde, wird beim Check-Out abgerechnet.

WLAN: Inklusive mit gutem Empfang.

Lerbergets Camping

Der letzter Campingplatz, auf dem wir in Schweden waren, befindet sich auf der Halbinsel Kullen. Dort konnten wir den Late-Check-In nutzen. Wir nahmen einen der Wohnmobilstellplätze, die sich außerhalb der Campingplatz-Schranken befanden und eigentlich für eine Nacht genutzt werden sollen. Da es uns auf der Halbinsel aber so gut gefallen hat, sind wir einfach für drei Nächte dort geblieben.

Link zum Campingplatz auf Google Maps

LAGE: Zwischen den Orten Lerbergets und Hörganas, direkt am Strand. Zwar ist der Platz durch eine Straße geteilt, diese ist aber wenig befahren und hat uns zumindest nicht gestört. Der vordere Teil des Platzes ist eine Wiese, von der aus man Meerblick hat. Der hintere Teil liegt in einem Wäldchen zwischen Kiefern.

FREIZEIT: Auf dem Platz selbst gibt nur ein paar Schaukeln für Kindern. Aber der davor liegende Strand bietet genug Beschäftigung. In beide Richtungen gibt es auch sehr schöne Spielplätze. Und die Halbinsel Kullen bietet auch zahlreiche Ausflugsziele.

EINKAUFEN + GASTRONOMIE: Keine Möglichkeit am Platz (außer einem kleinen Regal in der Rezeption mit ein paar Lebensmitteln und Drogeriebedarf), aber in Lerbergets und Hörganas gibt es genug Restaurants und Supermärkte.

SANITÄR: Duschen mit Karte möglich, kostet aber nicht extra. Alles war immer sauber.

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3 Comments

  1. Liebe Nina,
    danke für deinen tollen Bericht! Wir waren auch schon ein paar Mal in Schweden, aber wenn ich deine Zeilen lese, habe ich das Gefühl, wir müssen wieder hin 🙂
    Liebe Grüße,
    Monika

  2. Pingback: Südschweden mit Kindern: Abenteuer, Natur, Kultur - Unsere Top-Ausflugsziele - Vier im Bus

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