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Korsika: Campingplatz-Empfehlungen

Liebe auf den ersten Urlaub: wir und die Mittelmeerinsel Korsika. 2019 haben wir dort eine Rundreise mit unserem VW-Bus gemacht und dabei 6 Campingplätze besucht. Vom großen Familiencamping mit Animationsprogramm, schickem Restaurant und Pool bis hin zum spartanischen Natur-Platz ohne warmes Wasser war alles dabei.

Unsere Anreise nach Korsika erfolgte über Livorno. Von dort sind wir mit Corsica Ferries nach Bastia, im Nordosten von Korsika, übergesetzt und kamen dort Mittags um 12 Uhr an. Die Insel haben wir dann im Uhrzeigersinn umrundet. Ein bis zwei Nächte waren wir an einem Ort, zu Beginn und zu Ende haben wir uns jeweils vier Nächte auf einem Platz „gegönnt“.

Das war unser erster richtiger Roadtrip. Aus diesen Gründen ist Korsika perfekt für Roadtrip-Anfänger: 

Einfache Routenplanung! Über die Reiseroute muss man nicht viel nachdenken, wenn man nicht will. Wir sind einmal um die Insel herum mit kleinen Abstechern ins Innere der Insel. 

Viele Campingplätze! Wir hatten keinen reserviert und haben immer problemlos einen freien Stellplatz bekommen. (Allerdings waren wir in der Nebensaison Mitte/Ende Juni unterwegs. In der Hauptsaison könnte das anders aussehen.)

Keine Autobahnen! Auf den Landstraßen sieht man viele schöne Orte, die zu spontanen Stopps einladen. Man muss allerdings immer berücksichtigen, dass man auch für wenige Kilometer etwas länger braucht. Es geht einfach viele Berge hoch und runter und durch sehr viele Kurven. 

Überschaubare Größe! Die Insel ist nicht so groß – die Spritkosten bleiben also gering. 

Diese Kombination aus Meer und Bergen ist einfach traumhaft!

Viel los: Camping Marina d’Erba Rossa

Unsere erste Station auf Korsika war an der Ostküste der Platz „Camping Marina d’Erba Rossa“. Der Platz ist nicht besonders außergewöhnlich oder individuell, aber für Familien mit Kindern eine gute Wahl. Den Strand fanden wir erst ganz gut, aber nur so lange, bis wir die phantastischen Strände im Süden der Insel gesehen haben 🙂 

Gefallen hat uns:

  • Stellplätze mit guter Größe und schön schattig unter Bäumen. 
  • Lage direkt am Strand.
  • Flacher Zugang ins Wasser – perfekt für Kinder.
  • Gute Infrastruktur am Platz: Supermarkt, Bar, Waschmaschinen, Restaurant (haben wir nicht aber nicht genutzt), Eisdiele (haben wir natürlich genutzt 😋🍦).
  • Abends Animation, auch speziell für Kinder.
  • Schöner Pool.

Nicht so toll waren:

  • Die Sanitäranlagen: teilweise kaputt und das Wasser manchmal nur kalt, manchmal so heiß, dass man sich fast verbrannt hat und nicht regelbar. 
  • Viele Mobilheime, allerdings die meisten schöne Holzhütten oder Glamping-Zelte.
  • Wer Ruhe und viel Natur sucht, wird dort wahrscheinlich nicht so glücklich werden.
Blick vom Strand auf den Campingplatz „Marina d’Erba Rossa“.

Schöne Lage am Fluss: Camping U Mulinacciu

Weiter ging die Reise in den Süden von Korsika. Dort waren wir auf dem „Camping U Mulinacciu„. Dieser liegt nördlich von Porto Vecchio an einem Fluss ca. 5 km vom Meer entfernt. 

Ich kann mir vorstellen, dass man von dort aus schöne Wanderungen unternehmen kann. Das war für uns mit den Kindern leider nicht möglich.

Schön war dort:

  • Keine Parzellen, sondern freie Platzwahl.
  • Schwimmbad mit toller Rutsche.
  • Picknicktische vorhanden, so dass wir unseren Tisch und Stühle nicht auspacken mussten. 
  • Lage an einem Fluss.
  • Guter Ausgangspunkt für Wanderungen oder Ausflüge nach Porto Vecchio und traumhafte Strände.
  • Gute Sanitäranlagen.

Nicht so gut fanden wir:

  • Keine Einkaufsmöglichkeit am Platz. Baguette etc. fürs Frühstück kann vorbestellt werden.
  • Nicht am Meer gelegen.
Blick aus dem Busheck 🙂

Natur pur – vielleicht sogar etwas zu viel: Camping Kevano

Ein besonderer Campingplatz ist „Camping Kevano„. An der Südküste Korsikas mitten im Naturschutzgebiet liegt er an einem bewaldeten Hang. Die Stellplätze sind durch Bäume und große Felsen voneinander abgegrenzt. Für große Wohnmobile gibt es nur ein paar Plätze direkt hinterm Eingang, zu den anderen Plätze muss man einen unbefestigten Weg „hinauf kraxeln“. Abenteuerlich! Es war toll mal so mitten in der Natur zu campen, aber ehrlich gesagt, haben uns drei Tage dann auch gereicht 😄 wer es ruhig mag und auch mit spartanischer Ausstattung zufrieden ist, der findet bei Camping Kevano eine gute Alternative zu anderen Plätzen.

Toll war:

  • Sehr naturbelassen und ruhig.
  • Klettermöglichkeiten an Steinen und Bäumen. 
  • In der Nähe von tollen Stränden und Bonifacio.

Nicht so schön fanden wir:

  • Durch die Lage zwischen Bäumen und Steinen sehr viele Krabbeltiere und nachts sogar Besuch vom Wildschwein.
  • Sanitäranlagen sehr sehr einfach. Es gab auch nur kaltes Wasser.
  • Zahlung nur im Voraus, wäre man früher abgereist, hätte es kein Geld zurück gegeben. 
  • Keine Einkaufsmöglichkeit am Platz (Baguette etc. auf Vorbestellung). 
Ein toller Platz mitten zwischen großen Steinen.

Alles was man für eine gute Zeit braucht: Ras l`Bol

Ein Platz, auf dem wir uns sehr wohl gefühlt haben, war „Ras l’Bol“ auf der Westseite der Insel. Zunächst war ich skeptisch, da die Stellplätze durch Bäume in exakt geraden Reihen voneinander abgegrenzt sind. Schöner finde ich es immer etwas „ungeordnet“ mit freier Platzwahl.

Warum wir den Platz trotzdem empfehlen können, lag daran:

  • Sehr schöner Pool.
  • Zum Meer (Strand mit kleinen Steinen) muss man nur über die Straße gehen.
  • Supermarkt in Laufnähe, so dass wir das Auto gar nicht bewegen mussten.
  • Kühltruhen auf dem Platz, die man kostenlos für seine Kühlelememte nutzen kann.
  • Saubere Sanitäranlagen und Strandduschen auf dem Platz.
  • Kostenfreies WiFi im Empfangsbereich, das aber auch noch zu vielen Stellplätzen reicht.
  • Restaurant am Platz.

Als nicht so toll kann ich nur die in Reih und Glied angelegten Stellplätze bewerten. Wenn der Platz voll belegt, könnte es dort etwas eng werden.

Der Eingangsbereich
Der super tolle Pool.

Unnötiger Luxus: La Pinède

In Calvi, im Nordwesten von Korsika, waren wir auf dem Campingplatz „La Pinède„. Der Platz hat gute Bewertungen im Internet, allerdings waren wir enttäuscht. Auf dem Platz hat einfach keine gute Atmosphäre geherrscht. 

Positiv kann man bewerten: 

  • Ein gut sortierter kleiner Supermarkt auf dem Platz.
  • Zwei Pools und Wasserspielplatz.
  • Zum Strand nur ca. 50 m Fußweg.
  • Bahnstation in der Nähe, so dass man mit dem Zug Ausflüge machen kann.

Allerdings sind wir schon nach zwei Nächten weiter, da uns einiges nicht gefallen hat:

  • Sehr teuer (Anfang Juli mit Beginn der Hauptsaison waren es 66 Euro / Nacht).
  • Wenig Schatten, da dort nur dünne Eukalyptus-Bäume stehen.
  • Stellplätze hatten kein Flair, wir fühlen uns eher wie auf einem Parkplatz.
Ein wenig schattiges Plätzchen – boah, war das heiß dort!

Verschlafenes Paradies: Camping U sole Marine

Unsere letzte Station war „Camping U sole Marinu“ im Norden der Insel. Bis Bastia sind es nur 45 Minuten mit dem Auto. Der Platz hat keinen Pool oder sonstige Animation, sondern ist sehr ruhig. Wir haben dort vier Tage die Seele baumeln lassen und hatten den perfekten Abschluss unserer Reise. 

Super war dort: 

  • Direkt am Meer gelegen (wir hatten Glück und konnten auch in der ersten Reihe stehen).
  • Der perfekte Ort für den Sonnenuntergang am Meer.
  • Klein und fein, familiäre nette Atmosphäre .
  • Gut gelegen für SUP-Touren und direkt an einem wunderschönen Küstenwanderweg. 
  • Kleiner ordentlicher Laden. 
  • Pizzeria am Platz und Imbiss am Strand.

Nicht so positiv fanden wir:

  • Steinstrand und auch kein natürlicher Schatten am Strand.
  • Duschen mit Zeitkarte, die man jeden Tag neu aufladen muss – vergisst man auch gern mal einzupacken, wenn’s zum Duschen geht.

Nach zweieinhalb Wochen ging es von Bastia zurück nach Livorno und dann in einem Rutsch 1.000 Kilometer zurück nach Hause (na gut, mit kleiner Schlafpause auf einem Rastplatz bei Bern). Korsika ist die perfekte Camper- und Roadtrip-Insel und wir freuen uns schon drauf, wenn wir irgendwann wiederkommen und dann noch mehr von diesem traumhaften Stück Erde entdecken.

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