Persönliches

Jahresrückblick 2022

Den Januar habe ich genutzt, um über das vergangene Jahr nachzudenken: Was ist passiert, was lief gut und womit war ich nicht zufrieden. Hier kommt also mein ehrlicher Jahresrückblick auf das Jahr 2022.

Inhaltsverzeichnis

Reisen in 2022

Wohin haben uns/mich Reisen in 2022 geführt?

  • Nach Köln (Mama-Sohn-Ausflug in ein Hotel)
  • An den Comer See (Ferienwohnung mit Kindern und meiner Mama)
  • In den eigenen Garten (Campingsaion-Eröffnung)
  • In den Hunsrück (Camping mit Freunden)
  • An die Lahn (Camping mit Freunden)
  • Nach Frankreich an die Ardèche, in die Cevennen und an den Atlantik (Camping-Sommerreise)
  • Ins Allgäu (Familienbesuch)
  • Nach Düsseldorf (Caravan Salon und Freundinnen-Besuch)
  • Nach Hamburg (Städtereise mit dem Zug)
  • In den Westerwald (Yoga-Wochenende allein)

Für mich hätten es definitiv mehr Reisen sein können. Private Events (hauptsächlich von Schule und Kita) haben aber viele Wochenenden blockiert. Natürlich war es schön, dass Veranstaltungen wieder stattfinden konnten. Für die soziale Vernetzung vor Ort sind solche Termine wichtig. Aber gerne hätten wir doch mehr Wochenenden beim Camping verbracht.

Was schönes passiert ist …

Wir hatten einen fantastischen Sommerurlaub. Unsere “Tour de France” führt uns zunächst an die Ardèche und von dort aus durch die Cevennen an den Atlantik. Vier Wochen ließen genug Zeit, um wirklich abzuschalten und die Seele baumeln lassen. Durch die Ortswechsel wurde es aber auch nicht langweilig. Nach zwei Jahren im Norden Europas (Dänemark und Polen) war es so schön, mal wieder im warmen heißen Süden zu urlauben.

Slow Village de Lacanau – ein Campingtraum!

Im Frühjahr habe ich endlich einen der norditalienischen Seen bereist. Der Urlaub in den Osterferien Anfang April war total entschleunigend und erholsam. Außerdem habe ich es sehr genossen, mal eine längere Zeit zusammen mit meiner Mutter zu verbringen, die ich sonst nicht so oft sehen. Hier findest du meinen Reisebericht zum Urlaub am Comer See mit Kindern.

Im September wurde unsere Tochter eingeschult. Ich genieße es, jetzt zwei Schulkinder zu haben. Wir haben eine tolle Grundschule und mir macht es viel Spaß, beide beim selbständig werden zu begleiten. Außerdem ist es für die Koordination des Familienalltages am einfachsten, wenn beide Kinder in der gleichen Einrichtung sind. Ich habe mich auch als Elternsprecherin wählen lassen und freue mich, in den nächsten Jahren das Leben in der Schule so noch etwas direkter mit zu gestalten.

Eltern zweier Schulkinder 🙂

Meine Orga- und Planungsliebe habe ich inzwischen für die private Lebensorganisation positiv umsetzen können. Digital nutze ich Notion für alle möglichen Bereiche, um den Überblick zu behalten. Das sind größere oder langfristige Projekte (über die Nutzung als Reiseplaner habe ich hier geschrieben) und einzelne Lebensbereiche (Finanzen, Gesund essen, persönliche Entwicklung …). Für die Wochenplanung nutze ich ein Notizbuch, das mein ständiger Begleiter ist. Darin werden jeden Sonntag die Aufgaben für die Woche notiert, Einkaufslisten geschrieben und schnelle Notizen gemacht. Dieses Organisationssystem hilft mir, nicht komplett im Mental Load des Alltags unterzugehen und macht mir Spaß.

Was nicht gut lief …

Wir waren noch nie so oft krank wie dieses Jahr. Das Jahr begann und endete mit einer Covid-Infektion. Dazwischen plagten uns (gefühlt zahllose) Erkältungen und ich durfte mich noch mit der ein oder anderen Blasenentzündung rumschlagen. Ich bin dankbar, dass nichts schlimmes passiert ist, aber auch solche kleinen Zimperlein sind extrem nervig, wenn sie ständig kommen. Nicht nur der gesundheitliche Aspekt, sondern auch das ständige Ändern von Plänen, wenn Kinder krank sind, zehrt am eigenen mentalen Zustand.

So grau wie der Himmel war leider Ende des Jahres auch meine Stimmung oft…

Als ich mein Journal vom letzten Jahr durchgeschaut habe, konnte ich sehr oft Wörter wie müde, erschöpft, angestrengt, einsam etc. lesen. Unser Leben ist (wie das vieler Menschen in der „Rushhour des Lebens“) sehr voll mit Anforderungen, die in allen Bereichen des Lebens an einen gestellt werden. Lohnarbeit, Haushalt, Kinder, Nebenjobs, Hobbys, Ehrenamt, Freizeitaktivitäten …

Wenn dann neben den alltäglichen Aufgaben noch viele Sonder-Termine dazu kommen, führt das bei mir schnell zu einer Überforderung. Ich will alles erledigen und bin dann erschöpft (und trotzdem ist nicht alles erledigt). Das führte bei mir 2022 im Frühjahr und im Herbst zu einer depressiven Verstimmung, bei der ich unser ganzes Leben in Frage gestellt habe.

Auf der anderen Seite empfinde ich den Alltag aber oft auch als langweilig. Schule und Lohnarbeit lassen wenig Spielraum für ein frei gestaltetes Leben. Viele Tage haben den gleichen Ablauf und zwischen Erledigungen bleibt kaum Zeit zum Durchatmen (s.o.). Schnell vergeht eine Woche und ich frage mich, was eigentlich schönes passiert ist.

Gegen Ende des Jahres habe ich meine Motivation für “Vier im Bus” fast vollständig verloren. Ich hatte im Laufe des Jahres immer mal wieder Phasen, in denen ich wenig daran gearbeitet habe. Das war aber eher aus Zeitgründen. Aber im Laufe des Jahres habe ich mich so darauf versteift, mit dem Blog Geld zu verdienen. Und als das nicht so geklappt hat wie erhofft (trotz meiner vielen Arbeit) war ich extrem niedergeschlagen und desillusioniert. Deswegen habe ich ab Ende November eine Insta- und Blogpause eingelegt und mich erstmal gar nicht mehr damit beschäftigt.

Der Struggel zwischen Arbeit, persönlichen Interessen und Familienzeit ist für mich ein ständiger Begleiter. Und er ist immer noch nicht gelöst. An manchen Tagen bin ich mir sicher, dass ich meine Arbeitszeit reduzieren muss, um mein Leben mehr genießen zu können. An anderen Tagen bin ich dankbar um das Geld, das durch die Arbeit rein kommt. Dann bin ich fest entschlossen, eine Lösung zu finden, in der beides geht: ein 30-Stunden-pro-Woche-Job und trotzdem genug Zeit für die wirklich schönen Dingen im Leben (Familie, Partnerschaft & Me-Time). Ich fürchte dieser Zwiespalt wird auch in 2023 weiter gehen…

Camping-Highlights

Ein Highlight war auf jeden Fall unser Aufenthalt im Slow Village Lacanau (hier der Bericht dazu). Es hat sich angefühlt wie nach Hause kommen. Normalerweise werde ich im Urlaub unruhig, wenn wir zu lange an einem Ort sind. Aber hier hat es sich genau richtig angefühlt. Ich bin zu Ruhe gekommen und wir alle haben die Tage an diesem wunderschönen See sehr genossen.

Anfang 2022 haben wir ein Grundstück bei uns am Ortsrand gepachtet. Der Grund war, dass wir einen Lagerplatz für unsere Brennholz brauchten. Aber nun dient es auch als Kletterparadies, Picknickplatz, Buddelecke und Ort zum Äpfel, Mirabellen und Pflaumen ernten und Pfefferminze pflücken. Außerdem haben wir dort 2022 die Campingsaison eröffnet. Einfach mal den Bus eine Nacht parken, abends vorm Lagerfeuer sitzen und so einen kleinen Urlaub daheim machen. Das muss dieses Jahr unbedingt öfter wiederholt werden.

Camping im eigenen Garten – auch ein Mini-Abenteuer!

Camping-Lows

Etwas ist mir in unserem Frankreich-Urlaub sauer aufgestossen. Wir hatten die Campingplätze schon Anfang des Jahres gebucht und zum Teil auch schon bezahlt. Allerdings haben wir uns dann zu Beginn des Urlaubes überlegt, dass wir lieber schon früher an den Atlantik möchten und haben deshalb den Campingplatz an der Tarn drei Tage früher verlassen. Dieser war aber schon komplett bezahlt. Das Geld für die nicht genutzten Nächte haben wir nicht wieder bekommen. Es hat mich geärgert, dass es keinerlei Entgegenkommen gab, auch wenn der Platz anderweitig vergeben werden konnte (was sicherlich passiert ist, da es mitten in der Hauptsaison war).

Ich finde es frustrierend, dass inzwischen auf sehr vielen Campingplätzen wenig Spontaneität möglich ist. Um noch einen Platz zu bekommen, muss man weit im Voraus buchen und unterliegt dann strengen Stornierungsregeln. Und da gibt es leider oft auch keine Kulanz von Seiten der Betreiber.

Ich verstehe, dass die Inhaber eine gewisse Planungssicherheit brauchen. Aber leider geht damit einer der Grundgedanken von Camping – nämlich das spontane Verreisen – verloren. Liegt das daran, dass es inzwischen so viele Camper gibt, dass es nicht mehr anders geht? Oder ist Camping inzwischen so ein Mainstream-Urlaubsmodell, dass sich die Regeln an Pauschalhotelurlaube angeglichen haben? Wie ist eure Meinung dazu? Schreibt sie mir gern in die Kommentare.

Ein Campingplatz an der Tarn mit schöner Lage, aber leider nicht entgegenkommend bei der Änderung unserer Buchung.

Und dann hatten wir wieder ein Erlebnis, dass uns daran erinnert hat, wieso wir vor einigen Jahren das Camping in Deutschland eine Zeitlang aufgegeben hatten. Eine Nacht haben wir auf einem Campingplatz Nähe Düsseldorf verbracht. Das Duschen mussten wir anmelden, uns einen Schlüssel abholen und dann beide dafür extra bezahlen. Warum macht man das so umständlich? Warum integriert man die Duschen nicht direkt in den Übernachtungspreis? Das ist für mich wieder typisch deutscher Campingplatz, wo jeder Leistung einzeln abgerechnet wird. Unnötig kompliziert und für uns eher abschreckend. Naja, zumindest konnten wir dann auf dem besagten Platz so lange wir wollte unter der Dusche stehen. Das warme Wasser wurde zumindest nicht im Minutentakt abgerechnet.

Eine kleines Low war noch unsere Stromversorgung im Frankreich-Urlaub. Wir sind inzwischen mit einem Solarpanel ausgestattet, dass uns bei guten Bedingungen ausreichend mit Strom versorgt. Aber leider hatten wir in Frankreich zweimal schattige Plätze. Die waren zwar angesichts der Temperaturen ganz angenehm, aber leider fehlte uns die Sonne zur ausreichenden Versorgung des Bordelektronik. So musste ein paarmal per Autofahrt die Batterie aufgeladen werden, was aus Umwelt- wie auch aus Freizeitgründen als andere als optimal ist. Da werden wir dieses Jahr noch ein bisschen Arbeit und Material in die Aufrüstung investieren müssen.

Ein schöner Platz, nur leider etwas zu schattig.

Neu entdeckt …

Ein langes Wochenende waren wir auf dem Campingplatz Harfenmühle im Hunsrück. Ein Highlight es Platzes ist die tägliche Edelstein-Suche im Bach sowie der Badesee. Zudem kann man in der Gegend schön wandern und einige Ausflugsziele besuchen. Bei unserem Aufenthalt war es so heiß, dass wir uns für die Besichtigung der Kupfermine entschieden haben. Das war für Groß und Klein sehr spannend!

Der Stellplatz war etwas steinig, aber dafür nah zum Badesee und der Edelsteinsuche.

Umsetzung meiner Vorsätze

Reisen, auch mit anderen Familien. Hat sich teilweise erfüllt. Der Campinghype hat auch in unserem Freundes- und Bekanntenkreis um sich gegriffen und so können wir mit einigen Familien zusammen campen gehen. Allerdings hatten wir im Sommer 22 so viele Kita- und Schulevents auch an Wochenenden, so dass für Camping gar nicht viel Zeit blieb. Eine Lösung dafür ist, das Camping auf dem eigenen Grundstück weiter zu verfolgen.

Die Umsetzung von Mini-Abenteuern. Das hat leider nur teilweise geklappt. Dass das Leben oft unspektakulär dahinplätschert, hat sich auch in 2022 nicht geändert. Von meine Challenge konnte ich gut die Hälfte umsetzen:

  1. Übernachtung an einem außergewöhnlichen Ort ⛔️
  2. Eine Tour auf dem Wasser ✅ Boot fahren im Sommerurlaub in Lacanau
  3. Sich unter Tage begeben ✅ Kupferbergwerk besichtigt im Hunsrück
  4. Bei Nacht unterwegs / draußen schlafen ⛔️
  5. Mit dem Fahrrad reisen ⛔️
  6. Mit dem Zug verreisen ✅ Nach Hamburg
  7. Wandertour mit Übernachtung ⛔️
  8. Touristenattraktion in der eigenen Stadt/Gegend erleben ✅ Stadtführung in Idstein
  9. Picknick auf einem Berggipfel ⛔️
  10. Spaziergang im Sommerregen ⛔️
  11. Den Sonnenaufgang beobachten ⛔️ dafür einen tollen Sonnenuntergang in Lacanau
  12. In die Lüfte steigen ⛔️
  13. An einem Kunstkurs teilnehmen ⛔️
  14. Alleine verreisen (gilt für mich – Nina -) ✅ Yoga-Wochenende
  15. Einen Freizeitpark besuchen ✅  Taunus-Wunderland
  16. Eine neue Stadt kennenlernen ✅  Kleine Städtchen in Frankreich

Sich in Vertrauen und Geduld üben. Hmmm, stellenweise hat das sicherlich geklappt. Aber das ist ein lebenslanger Lernprozess, den ich auch 2023 gerne fortführe.

Lesen, Lernen und genießen wollte ich 2022. Ich glaube tatsächlich, dass ich das gemacht habe. Nur oft nicht bewusst. Und leider habe ich genau die negativen Dinge und Gefühle schriftlich festgehalten und so das Positive oft aus dem Augen verloren. Aber im Rückblick auf Unternehmungen und auch auf meinen Blog sind doch Dinge geschehen, die mich glücklich gemacht haben und machen.

Vorsätze für 2023

Nicht nur planen, sondern mehr umsetzen. Und vielleicht manchmal einfach gar nicht planen und Dinge dann spontan machen.

Weniger darüber nachdenken, was andere denken könnten. Mein Ding machen.

Und generell sich weniger vergleichen. Dazu gehört auch Instagram mal auszumachen und sich bewusst Auszeiten vom Online-Sein nehmen. Dann klappt es hoffentlich auch mit dem nächsten Vorsatz: Mehr Real-Life, mehr Nähe, mehr Verbindungen im echten Leben.

Glücks-Momente im Alltag finden statt Abenteuer. Abenteuer sind groß und außergewöhnlich (auch wenn sie nur Micro- oder Mini-Abenteuer genannt werden). Ich bin dann schnell enttäuscht, wenn im Alltag eben nichts großes und außergewöhnliches passiert. Deswegen die kleinen Dinge mehr bewusst (!) wertschätzen: ein gutes Gespräch, bunte Blumen, ein leckeres Essen, schöne Musik hören, ein Kaffee in der Sonne trinken, eine entspannte Zeit mit der Familie, einer lustiger Arbeitstag …

Noch mehr Pausen einplanen, gerne auch aktive Pausen. Spazierengehen, sich in die Sonne setzen, kleine DIY-Projekte … Dinge, die den Kopf abschalten lassen und sich auch in einem vollen (Arbeits-)Tag umsetzen lassen.

Werte leben. Für 2023 habe ich Kreativität, Freude, Aktivität bestimmt. Zum Beispiel bedeutet das in Bezug auf dem Blog, mehr nach meinem Herzen und der Freude an der Umsetzung handeln. Ich freue mich, wenn ich Leser:innen finden, denen meine Beiträge helfen und sie an der ein oder anderen Stelle inspirieren. Der Gedanke, Geld mit zu verdienen ist zwar weiterhin da, soll aber nicht mehr im Vordergrund stehen.

Und bei euch?

Wie war euer 2022? Und welche Pläne habt ihr für 2023?

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